„Es zwingt mich nieder, hüllt meine Seele in Finsternis, bereitet mir innerliche Qualen. Tagsüber kann ich an nichts anderes mehr denken, nachts nicht mehr schlafen. Es macht mich müde, traurig und verzweifelt. Ich habe Depressionen und auch mein Körper ist richtig krank geworden. Die Last auf meiner Seele kann ich nicht abschütteln.“
So beschreibt ein psychisch kranker Mann seine Gefühle. Doch was genau bedeutet es eigentlich, psychisch krank zu sein und was sind die Ursachen für psychische Erkrankungen?
Wenn die Psyche krank ist
Menschen werden ständig mit neuen Ereignissen konfrontiert, welche die unterschiedlichsten Gefühle in ihnen auslösen. Vieles wollen sie nicht wahrhaben. Sie verschweigen, verleugnen und unterdrücken und geben nur zu, was der gesellschaftliche Umkreis verstehen kann. Wenn der innere Druck zu groß wird und Menschen keine Möglichkeit mehr finden, mit ihren Gefühlen umzugehen, kann ihre Psyche der Belastung nicht mehr standhalten.
Ursachenforschung
Die Ursache für eine psychische Erkrankung kann eine genetische Veranlagung sein. Auch fehlgesteuerte chemische Abläufe im Körper und möglicherweise sogar die Ernährung, auch Drogen und Alkohol können Fehlfunktionen im Gehirn auslösen.
Psychologen führen psychische Erkrankung jedoch vor allem auf das Erleben in der Kindheit zurück – dem entscheidensten Zeitabschnitt für eine erfolgreiche gesundheitliche Entwicklung und Sozialisation. Die Folgen von Kindesmissbrauch und Misshandlung oder einer problematischen Eltern-Kind-Beziehung treten manchmal noch Jahre später auf.
Solche frühen psychischen Störungen haben vielfältige negative Effekte auf alle Bereiche des Lebens – z.B. auf die berufliche Karriere, die Partnerschaft und das Familienleben. Bleibt die Behandlung eines psychischen Problems im frühen Verlaufsprozess aus, ist das Risiko für eine lebenslange Leidengeschichte stark erhöht.
Menschen schöpfen ihr Glück und ihre Energie aus Partnerschaft, Familie, Freunden, Arbeit und körperlicher Gesundheit. Doch leider gehören Auseinandersetzungen, Streit, Krankheit und wirtschaftliche Unsicherheit zum Alltag. Der Verlust eines geliebten Menschen, Arbeitslosigkeit oder Stress kann zu einer emotionalen Notlage führen. In manchen Fällen gelingt es Betroffenen nicht, solche Krisen ohne eine schwere Traumatisierung zu bewältigen und ihr Glück wieder neu zu finden.
Wenn Gefühle ins Ungleichgewicht geraten sind und nicht mehr ausbalanciert werden können, entwickeln viele Menschen psychische Erkrankungen wie Angst- Panik und Zwangsstörungen, Süchte, Psychosen, Depressionen, Selbstmordgedanken, Persönlichkeits- und Belastungsstörungen oder psychosomatische Störungen.
Allerdings haben die meisten Menschen mit Sorgen und Nöten zu kämpfen und viele müssen furchtbare Erlebnisse überwinden. Warum schaffen es einige, stark zu bleiben und ihre Probleme zu bewältigen, während andere psychisch krank werden? Warum geraten Gefühle aus dem Gleichgewicht?