Heilung mit Hilfe von Spezialkuren
Verschiedene Atemwegserkrankungen belasten den Alltag vieler Menschen. Durch die erschwerte Atmung, bedingt durch Infektionen, Entzündungen oder auch äußeren Einflüssen, wird die Leistungsfähigkeit des Patienten gemindert und die Gesundheit kontinuierlich verschlechtert.
Inhalt
Durch diesen andauernden Stress entstehen häufig auch psychisch bedingte Folgeerkrankungen, welche sich weiter negativ auf den gesamten Körper und seine Gesundheit auswirken.
Wird eine chronische Atemwegserkrankung nicht fachgerecht oder auch überhaupt nicht behandelt, so ist auf lange Sicht auch eine gravierende Schädigung des Atemtraktes möglich. So können sich Reizungen des Atemtraktes zu einer ernsten Pneumonie (Lungenentzündung) entwickeln, welche einer schnellen und sehr intensiven Behandlung bedarf. Wird diese zu spät erkannt oder auch gar nicht behandelt, so kann dies zu in manchen Fällen sogar irreparablen Organschäden der Lunge führen.
Entlastung des Atmungsapparates durch eine Spezialkur
Um die Atemwegserkrankungen wie bspw. eine chronische Bronchitis oder verschiedene Lungenleiden zu kurieren, verspricht häufig nur eine Spezialkur langfristig Erfolg.
Hierfür stehen verschiedene Kurzentren im reizmilden und allergenarmen Klimagebieten wie zum Beispiel dem Mittelgebirge zur Verfügung. Ohne behindernde Faktoren wie Smog und Stress durch den Alltag kann der Patient sich ganz auf die Genesung konzentrieren.
Der stationäre Aufenthalt in diesem entlastenden Heilklima sowie die Entspannung fernab vom Alltag bieten die ideale Grundlage, sich und seine Atemwege zu lockern und auszukurieren.
Nur eine Kombination aus psychischer Entspannung und gesundheitlicher Heilung durch zum Beispiel einer intensiven physikalischen Therapie führen allen Erfahrungen nach zu einer deutlichen Linderung der Atemwegserkrankungen und einem dauerhaften Erfolg.
So stehen den Kurzentren Ärzte, Physio- und auch Psychotherapeuten zur Verfügung, welche in enger Absprache miteinander einen individuellen Behandlungsplan für den Patienten erstellen.
Ziel ist es, die Ressourcen der Patienten zu stärken und langfristig auch im Alltag Methoden der „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu vermitteln.
Erstellung eines individuellen Kur-Planes
Zu Beginn der Spezialkur wird der Patient durch verschiedene Gespräche und Anfangsuntersuchungen analysiert. Hierbei stehen neben der körperlichen Verfassung vorallem die Untersuchung seines soziales Verhalten sowie das Reagieren auf Störungs- und Problemsituationen im Vordergrund.
Hebt sich durch die intensiven Gespräche hervor, dass die Atemnot durch Angstzustände als Auslöser oder anderen psychosozialen Faktoren ausgelöst werden könnte, so ergänzt man den bereits vorliegenden Befund durch eine psychotherapeutische Diagnostik.
Um den Schweregrad der Atemwegserkrankung zu ermitteln, können im Bedarfsfall auch Peakflow-Messungen im Verlauf der Eingangsuntersuchung durchgeführt werden. Liegen akute interventionspflichtige – d. h. zum Eingriff verpflichtete – Symptome vor, so wird der Patient für eine apparative Diagnostik in eine geeignete Praxis oder eine darauf spazialisierte Klinik überwiesen. Hier kann der Patient gezielt mit speziellen medizinischen Geräten untersucht werden, um das Krankheitsbild zunächst grundlegend zu analysieren.
Im Anschluss an diese Eingangsuntersuchungen werden bisherige Befunde angefordert und analysiert, welche wichtige Informationen über bestehende Symptome oder Risikofaktoren liefern.
Dieser zusammengefasste Befund begleitet den Patient nun durch die gesamten Rehabilitationsmaßnahme und wird regelmäßig ergänzt oder auch verändert. So setzt sich dieser aus den Ergebnissen der Aufnahmeuntersuchung und dem Eingangsgespräch, dem gesamten Verlauf sowie der Abschlussuntersuchung zusammen. Hierbei werden neben den medizinischen auch die psychosozialen und pädagogischen Gespräche mit berücksichtigt.
So erarbeitet sich der Patient nach pädagogischen Ansätzen gemeinsam mit seinen Therapeuten und den Ärzten einen eigens auf sich angepassten Kur-Plan und hält in diesem auch schriftlich die angestrebten Therapieziele fest.
Nur durch eine solche gezielte und stetig aktuelle Analyse des Betroffenen kann ein individuell angepasster Kur-Plan erstellt werden und der Patient dadurch zielgerichtet und erfolgsversprechend behandelt werden.
Förderung der Heilung des Atemtraktes durch Bewegung und Entspannung
Im Zentrum der Spezialkur stehen neben der körperlichen Genesung des Atemtraktes und der Linderung der Symptome vorallem die Entspannung des Patienten im Vordergrund. So werden verschiedene Entspannungsverfahren wie zum Beispiel autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder auch verschiedene Yoga-Übungen zu Gunsten der Atemwege angeboten.
Um die Bewegung sowie die Körperfunktionen gezielt zu fördern und den Körper zu entspannen, werden unterschiedliche sowie auch aufeinander aufbauende physiotherapeutische Maßnahmen angeboten. Diese werden eingesetzt, um die Atemorgane zu entlasten und diese daraufhin gezielt zu mobilisieren.
Hier arbeiten die Therapeuten u. a. mit Klopf-, Vibrations- und Bindegewebsmassagen, Atemgymnastik, medizinische Inhalationen (mit ätherischen Ölen, Quell-Sole, Gleichenberger Inhalationssalz etc.), Fußbäder und Kneipp´sche Güsse sowie medizinische Bäder. Neu sind auch Methoden wie zum Beispiel die Ganzkörperkälte-Therapien mit bis zu -100°C.
Auch lassen sich diese Konzepte miteinander verbinden, insofern dieses für die individuelle Genesungs-Strategie als sinnvoll gilt.
Ebenfalls werden häufig Sporttherapien angeboten, um die bereits verbesserte Atmung weiter zu schulen und den Bewegungsapparat gezielt einzusetzen und durch Belastungen zu fördern. Hierfür eignen sich sanfte Ausdauer-Sportarten wie Nordic-Walking, Wandern, Schwimmen oder auch Aqua-Jogging besonders gut.
Begleitend zu den physio- und physikalischen Therapien werden medizinische Beratungen wie beispielsweise dem sogenannten „Asthma-Training“ angeboten, in denen die Patienten die Möglichkeit haben, sich mit der Krankheit und dem richtigen Umgang damit auseinanderzusetzen. Hierfür stehen verschiedene diplomierte Fachkräfte zur Verfügung.
Um auch Müttern bzw. Vätern die Möglichkeit zu bieten, sich ganz auf das Therapiegeschehen einlassen zu können, wird ergänzend zum Therapiekonzept in nahezu allen Kurzentren eine umfassende Kinderbetreuung angeboten. Oftmals werden auch die Kinder als sogenannter Indexpatient in das Therapiekonzept mit eingebunden. Dies hat zur Folge, dass der Patient ganzheitlich mit seinem Umfeld therapiert wird, welches den Wiedereinstieg in den normalen Alltag erheblich erleichtert.
Therapieziele erreichen und beibehalten
Ziel der Spezialtherapie ist es, durch verschiedene therapeutische Maßnahmen die Erkrankung mit ihren komplexen Symptomen zu lindern. Dem Patienten wird durch die ganzheitliche Betreuung während des stationären Aufenthalts der Weg in den Alltag geebnet.
Idealerweise werden durch die Kur die Atemwege stabilisiert und die Immunabwehr gesteigert. Durch verbesserte Atemtechniken werden die Einschränkungen in der Bewegung bewältigt, welches ebenfalls zu einer mobilisierten Schleimlösung führt. Durch verschiedene Entspannungsverfahren lernt der Patient besser auf sich und seinen Körper einzugehen und Störfaktoren zu erkennen, um sie dann gezielt zu umgehen. Der Betroffene erlangt durch die ganzheitliche Therapie ein krankheitsspezifisches Wissen, welches hilft, die Krankheit letztendlich zu bewältigen.
Dem Patienten wird am Ende der erfolgreichen Spezialkur ein besseres Bewusstsein für die Erkrankung zugesprochen, welches die positiven Effekte der körperlichen Genesung ebenfalls begünstigt.
Um diese erreichten Therapieziele auch erfolgreich fortführen zu können, wird der Patient gegen Ende der Spezialtherapie gezielt auf den Alltag vorbereitet.
Dieses Konzept umfasst u. a. sinnvolle Verhaltensregeln für den Alltag sowie Empfehlungen zu Weiterbehandlung. Gerade chronische Erkrankungen erfordern meist eine kontinuierliche Weiterbehandlung durch therapeutische Maßnahmen, um langfristig einen Erfolg zu erzielen.
Wichtig bei der Integration in den Alltag ist auch das funktionierende und unterstützende soziale Umfeld wie zum Beispiel die Familie. So bespricht der Therapeut mit dem Patienten abschließend die möglichen Hürden und auch eventuelle negative Reaktionen des Umfelds. Um diese erfolgreich zu überwinden werden intensive Gespräche geführt und Lösungen zusammen erarbeitet.
Abschließend wird das Therapieergebnis sowie weitere Behandlungsmöglichkeiten mit dem Patienten besprochen. Der Entlassbericht setzt sich nun aus dem Konzept, den Behandlungsinformationen sowie den erreichten Zielen mit eventuellen Empfehlungen zusammen.