Ob als dumpfes Drücken, quälendes Pochen oder lähmendes Stechen – Kopfschmerzen äußern sich auf vielfältige Weise.
251 unterschiedliche Formen kennt die Wissenschaft. Der Spannungskopfschmerz ist mit 54 Prozent und täglich etwa 2,5 Millionen Betroffenen die häufigste Form. Grund genug, sich über Auslöser und Vorbeugung zu informieren.
Ursachen sind oft Muskelverspannungen im Schulter- und Nackenbereich, die vor allem durch monotone Körperhaltung unter Stress entstehen, zum Beispiel am Computer oder bei langen Autofahrten. „Man konzentriert sich dann angespannt nur auf die Dinge, die man sieht, und vergisst, den Kopf zu bewegen“, so Prof. Dr. Hartmut Göbel, Direktor der Schmerzklinik Kiel. „Normalerweise beugt der Körper Überlastungen vor, indem automatisch die Haltung verändert wird.“ In der modernen Arbeitswelt, für die sitzende Tätigkeiten und wenig Bewegung charakteristisch sind, treten einseitige Belastungen unter Stress aber sehr häufig auf. Das Nervensystem ist dann mit den sonst ganz automatisch ablaufenden Regulationen überfordert – die Folge sind Kopfschmerzen.
Schmerzen sollten nicht einfach hingenommen werden. „Das Schlechteste, was man tun kann, ist, den Schmerz nicht zu behandeln“, so Prof. Dr. Hartmut Göbel, Direktor der Schmerzklinik Kiel. Denn unbehandelt führt er letztlich zu noch mehr Schmerzen und birgt die Gefahr, chronisch zu werden Mit Entspannungstechniken, die Verspannungen lösen und Stress gezielt abbauen, lässt sich dem entgegenwirken. Auch Schmerzmittel können das Nervensystem im Akutfall vor übermäßiger Schmerzstimulation schützen. Dabei gilt der Grundsatz, Medikamente immer verantwortungsvoll einzusetzen und durch nicht-medikamentöse Maßnahmen zu ergänzen.
Wer zu Schmerzmitteln greift, sollte nicht warten bis der Schmerz seinen Höhepunkt erreicht hat, sondern das Präparat möglichst früh einnehmen. Auch das Halbieren der im Beipackzettel angegebenen Dosis ist wenig sinnvoll, weil das Mittel so nicht optimal wirken kann. Die Stiftung Warentest empfiehlt in der August-Ausgabe als Darreichungsformen Brausetabletten, Granulat und Lösungen, da diese den Schmerz besonders rasch lindern. Laut Stiftung Warentest sind dabei Schmerzmittel mit einer einzigen Wirksubstanz die erste Wahl. „Wenn man eine einzige Substanz ausdosiert, hat man eine bessere Schmerzlinderung und die Verträglichkeit ist auch besser“, erläutert Göbel.
Besonders bewährt bei akuten Kopfschmerzen hat sich der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure. In Form einer Brausetablette (Aspirin Plus C) ist er schnell wirksam, denn gelöst gelangt er schneller in die Blutbahn. Als Brausegranulat Aspirin Effect löst er sich bereits im Mund auf und wirkt deshalb besonders schnell.
Schmerzmittel sollten nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehn Tage pro Monat eingenommen werden. Bei Fragen zum Umgang mit Schmerzen ist der Apotheker ein kompetenter Ansprechpartner. Wenn jedoch neben plötzlich auftretenden Kopfschmerzen auch Nackensteife, starke Übelkeit, Fieber ohne Erkältungssymptome oder Sehstörungen auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.