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Spironolacton ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Aldosteron-Antagonisten. Es ist ein verschreibungspflichtiges, kaliumsparendes Diuretikum (harntreibendes Medikament).

Wirkung

Der Arzneistoff verringert die Wirkung von Aldosteron. Aldosteron ist ein Hormon, welches die Natrium- und Wasserausscheidung in der Niere steuert. Durch die verringerte Wirkung dieses Hormons scheidet die Niere vermehrt Natrium (Salz) und Wasser aus. Kalium hingegen wird im Körper zurückbehalten. So wird das Blutvolumen gesenkt. Das Herz wird dadurch geschont. Der Krankheitsverlauf von Herzinsuffizienz wird positiv beeinflusst. Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) können ausgeschwemmt werden. Spironolacton hat außerdem eine antiandrogene Wirkung und mindert die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone wie Testosteron.

Die Bioverfügbarkeit nach der oralen Einnahme beträgt beim Menschen 90%. Zwei bis drei Tage nach der ersten Einnahme zeigen sich die ersten Wirkungen des Medikaments.

Die volle Wirkung tritt erst nach dem 5. Einnahmetag ein. Diese Zeit lässt sich auch durch eine höhere Einnahmedosis nicht verkleinern. Erst 3 Tage nach Behandlungsende mit Spironolacton versiegt die Wirkung davon.

Die WHO stuft den Wirkstoff Spironolacton als unentbehrlich ein.

Wann wird Spironolacton eingesetzt?

Der Wirkstoff findet Anwendung bei:

• Hypertonie (erhöhter Blutdruck)
• Ödeme bei Herzinsuffizienz oder sekundärem Aldosteronismus (krankhaft erhöhte Aldosteronproduktion)
• Leberzirrhose mit Aszites (Bauchwassersucht)
• Nephrotischem Syndrom (Schädigung der Nierenkörperchen)
• Primärer Hyperaldosteronismus (autonome Überproduktion von Aldosteron)
• Auch als Antiandrogen verwendet bei Akne, erblich bedingtem Haarausfall, Hirsutismus (männlicher Behaarungstyp bei Frauen), Pseudohyperaldosteronismus (Symptome eines Aldosteronismus ohne erhöhte Produktion des Hormons).

Wegen der antiandrogenen Wirkung kann der Wirkstoff als Dopingmittel eingesetzt werden. Männer verwenden es, um die Wassereinlagerungen auszuschwemmen, die wegen Testosteroneinnahme auftreten. Frauen nehmen das Medikament ein, um den Androgenspiegel wieder zu senken. Aus diesen Gründen ist Spironolacton auch außerhalb der Wettkämpfe im Profisportbereich verboten.

Andere harntreibende Arzneimittel (wie zum Beispiel der Wirkstoff Furosemid) fördern die Kaliumausscheidung, sodass es zu einer verminderten Kaliumkonzentration im Blut kommen kann. Die Folge davon sind unter anderem Herzrhythmusstörungen. Bei Kombination beider Medikamentengruppen wird der Kaliumverlust weitestgehend ausgeglichen.

Welche Nebenwirkungen hat Spironolacton?

Die wichtigsten Nebenwirkungen sind

• Hyperkaliämie (hohe Kaliumkonzentration im Blut)
• Gynäkomastie (Entwicklung einer weiblichen Brust bei Männern)
• Beschwerden des Magen-Darm-Trakts
• Möglicherweise dauerhafte Heiserkeit
• Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen
• Schläfrigkeit
• Schwindel
• Herzrhythmusstörungen.

Einnahme

Das Medikament wird mit ausreichend Flüssigkeit, beispielsweise einem Glas Wasser, unzerkaut zu den Mahlzeiten eingenommen.

Die Dosierung beträgt, sofern vom Arzt nicht anders verordnet, zu Behandlungsbeginn 100 mg bis zu zweimal täglich. Danach 25 mg bis 100 mg ein- bis zweimal täglich.

Handelsnamen

Aldactone , Jenaspiron, Osyrol, Spirobene, Verospiron, Xenalon,  verschiedene Generika

Wann sollte Spironolacton nicht eingenommen werden?

Die so genannten Kontraindikationen sind:

• Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffes oder anderer Bestandteile des Medikaments
• Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut)
• Hyponatriämie (zu geringer Natriumspiegel im Blut)
• Schwangerschaft und Stillzeit
• Akutes Nierenversagen
• Weit fortgeschrittene Niereninsuffizienz
• Morbus Addison (eingeschränkte Funktion der Nebennierenrinde)