Kinder und Kosten: Finanzierung der Familienplanung
Im Geiste sieht man alles schön gefärbt vor sich: Eine strahlende Mama, ein stolzer Papa und dazwischen an den Händchen gehalten der kleine Sonnenschein. Verklärte Träume sind eben schön…und wer mag bei diesem glücklichen Bild schon an die Kosten denken….
Auch wenn die lieben Kleinen das Leben ungemein bereichern, denken viele Paare mit Kinderwunsch nicht unbedingt an die Finanzierung des Familienglückes zu dritt. Dabei ist es nicht nur mit der Babyerstausstattung getan, denn der Nachwuchs wird die Eltern bald auch mit eigenen Wünschen behelligen, die bitteschön erfüllt werden möchten.
Wenn das Kleine erst einmal da ist, fällt ein Gehalt weg, weil sich größtenteils die Frau in den nächsten Monaten um das Baby kümmert. Das neue Elterngeld und auch das Kindergeld sollen der finanziellen Ausfall etwas mildern. Doch schnell merken die frisch gebackenen Eltern, dass das Geld merklich knapper wird.
Im ersten Lebensjahr werden Ausgaben von bis zu 3.000 Euro für Babyausstattung, Nahrung und Windeln fällig laut dem Beratungsdienst „Geld und Haushalt“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Berlin. Die einzelnen Ausgaben im Überblick:
- Kleidung: 640,- Euro
- Kinderzimmer: 510,- Euro
- Windeln: 365,- Euro
- Kinderwagen/Zubehör: 315,- Euro
- Kindersicherungen: 97,- Eur
Statussymbol Kind?
Aber damit nicht getan. Das statistische Bundesamt hat ermittelt, wie viel ein Kind im Laufe des Lebens kostet. Im Schnitt müssen Eltern monatlich mindestens 549 Euro einkalkulieren. Aber dieser Wert berücksichtigt noch nicht die Aufwendungen für Versicherungsschutz und Vorsorge. Fazit: 549 Euro reichen wohl nicht aus, Eltern müssen sich auf einen höheren Betrag einstellen und dieser wächst auch mit der Altersstufe des Kindes.
Viele Mütter möchten nach einer gewissen Zeit zu Hause wieder ins Berufsleben zurückkehren. Zwar liegt nun wieder ein höheres Haushaltseinkommen vor, jedoch wird dieses ganz schnell durch die Betreuungskosten des Kindes geschmälert. Der Beitrag für einen Kindergartenplatz ist abhängig vom Nettoeinkommen. In Hamburg beispielsweise liegt der Monatssatz zwischen 38 und 383 Euro.
Wenn der Sprössling anschließend eingeschult wird, werden weitere Anschaffungen fällig: Schulranzen, Schreibtisch, Fahrkarte, Geld für Klassenfahrten usw. Auch der Führerschein und die erste Wohnungseinrichtung möchten später bezahlt werden. Wird dann noch ein Studium angehängt, kommen erneute Kosten auf die Eltern zu. Nicht nur der Semesterbeitrag wird dann fällig, sondern auch die eingeführten Studiengebühren belasten den Geldbeutel. An Ausziehen ist dann sowieso nicht zu denken und außerdem ist doch Hotel „Mama“ so schön bequem… Bis zum 18. Geburtstag schlägt die Erziehung eines Kindes mit durchschnittlich 110.000 Euro zu Buche.
Daher fragen sich einige junge Paare heutzutage: Können wir uns Kinder überhaupt leisten? Und dieser Gedanke ist sicher nicht egoistisch zu verstehen. Denn ein unsicherer Arbeitsmarkt, die Aussicht auf weniger Rente und die privat langfristig zu planende Altersvorsorge lassen einen kleinen „Finanzierungszweifel“ aufkommen…