Die Schrothkur wurde nach der Fastenmethode des Naturheilarztes und Bauern Johann Schroth benannt, der eine Fastenkur nach dem Prinzip der Trocken- und Trinktage entworfen hat. Ziel ist es den Organismus durch die teilweise entzogene Verdauungsarbeit zu entlasten und ihm die Möglichkeit zu geben, durch einen angeregten Stoffwechsel die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Durchführung und Dauer
Die Schrothkur mit einer durchschnittlichen Dauer von 3 – 4 Wochen sollte nur unter ärztlicher Anleitung und medizinischer Aufsicht in einer darauf spezialisierten Klinik erfolgen. Einer eigens durchgeführten Fastenkur sollte ebenfalls eine medizinische Untersuchung zu Grunde liegen und lediglich 7 Tage andauern, wobei diese aus 3 Trocken- und insgesamt 4 Trinktagen (2 zu je 500 ml und 2 zu je 1000 ml) bestehen. Wichtig ist die Verfassung des Fastenden. Dieser sollte gesund sein und durch einen Arzt bestätigt der Belastung durch eine Fastenkur gewachsen sein.
Trinktage und Trockentage
Während der Kur wechseln sich die sogenannten Trocken- und Trinktage ab. Trockentage erlauben eine Zufuhr von ca. 700 kcal in Form von ballaststoffhaltigen Lebensmitteln wie Reis, Porridge, altbackene Brötchen sowie Dörrobst. Durch die eiweißarme, fettfreie und salzlose Ernährung wird der Kohlenhydratstoffwechsel angekurbelt und die zugeführten Kalorien komplett abgebaut. Dadurch, dass kein Eiweiß zugeführt wird, greift der Körper auf die eigenen Eiweißreserven zurück. Dies hat zur Folge, dass die Körperzellen sich von ihrem „Ballast“ befreien und so einen regulierten Blutdruck und Stoffwechsel erwirken.
Die Trinktage bestehen aus einer Zufuhr von leichtem und trockenem Weißwein. Dieser versorgt das Gehirn mit energiespendender Glukose, den Körper mit Vitaminen und wirkt sich zudem positiv auf die Stimmung aus. Der im Wein vorhandene Alkohol wird aufgrund des hohen Stoffwechsels durch die Trockentage schnell verbrannt. Patienten mit einem Alkoholproblem können sich unter Anleitung einer modifizierten Schroth-Kur unterziehen, bei der der Wein durch andere Getränke und Flüssigkeiten wie Saft oder salzlose Brühe ersetzt wird.
Leibwickel
Ein wichtiger Bestandteil der Schrothkur ist das Anwenden von feuchtwarmen Leibwickeln. Der Fastende wickelt seinen Körper täglich für 4 – 8 Stunden mit feuchten Leinentüchern ein, welche zusätzlich mit einem trockenen Handtuch oder einer Wolldecke abgedeckt werden. Durch dieses feucht-warme Klima direkt auf der Haut wird der Stoffwechsel und die Ausscheidung von Abfallstoffen des Körpers erleichtert. Die durch das Klima geweiteten Hautporen unterstützen die Funktion der Haut als Ausscheidungsorgan.
Wochenplan
Ein Plan nach dem Prinzip der Schrothkur sollte wie folgend aussehen:
- Tag 1 – Trinktag: Nahrungsaufnahme mit einer Zufuhr von 700 kcal in Form von Reis, Gersten- oder Haferbrei und altbackenen Brötchen. Abends trinkt der Fastende 500 ml trockenen, leichten Weißwein in kleinen Schlucken.
- Tag 2 – Trockentag: Morgens isst der Fastende bis zur Sättigung altbackene Brötchen, Mittags Hafer- bzw. Gerstenbrei, Abends wieder altbackene Brötchen bis zur Sättigung. Auf Flüssigkeitszufuhr wird an diesem Trockentag komplett verzichtet.
- Tag 3 – Trinktag: Am dritten Tag wird der Ablauf des ersten Fastentages wiederholt. Anstatt 500 ml trinkt der Fastende heute 1000 ml trockenen, leichten Weißwein in kleinen Schlucken.
- Tag 4 – Trockentag: Der vierte Tag der Schroth-Kur ist wieder ein Trockentag mit einem Ablauf wie am zweiten Tag der Fastenkur, ohne Aufnahme von Flüssigkeit.
- Tag 5 – Trinktag: Wie auch Tag 3, Nahrungsaufnahme mit einem Energiegehalt von 700 kcal und Abends 1000 ml des Weißweins.
- Tag 6 – Trockentag: Wie an den anderen Trockentagen wird hier ausschließlich eiweißarme und fettfreie ballaststoffreiche Nahrung zu sich genommen. Auch heute wird auf Flüssigkeit verzichtet.
- Tag 7 – Trinktag: Wie auch am ersten Tag der Schroth-Kur wird die Nahrung in Form von Reis, Gersten- oder Haferbrei und altbackenen Brötchen mit einem Energiewert von 700 kcal zu sich genommen. Abends werden 500 ml Weißwein zu sich genommen.
Dunstwickel
Durch das Abwechseln von Trocken- und Trinktagen sowie den angewandten Leibwickeln und regelmäßigen Darmentleerungen wird der Effekt des sogenannten „Dunstwickels“ erzielt. Dieser bezweckt eine Ausschwemmung von Gift- und „Schlackenstoffen“ und eine bessere Aufnahme von gewünschten Vitalstoffen und Vitaminen durch die aufgenommene Nahrung.