Bei der Sterilisation wird die Frau oder der Mann (Pearl Index 0,1-0,3) unfruchtbar, d. h. unfähig zur Fortpflanzung, gemacht.
Sterilisation der Frau
Inhalt
OP Frau
Die Durchführung der Sterilisation erfolgt von einem Gynäkologen und bedingt einen operativen Eingriff mit einer Rückenmarks- oder Vollnarkose. Sterilisationen von Frauen finden heute meist ambulant in geeigneten tageschirurgischen Einrichtungen statt, sind jedoch nicht vor dem 35. Lebensjahr zu empfehlen. Geeignet ist diese Methode der Verhütung für Frauen, welche andere Methoden, wie Spirale, Pille oder Kondom nicht vertragen oder aus moralischen oder religiösen Gründen ablehnen.
Kosten Frau
Die Kosten für die Sterilisation wollen immer mehr Krankenkassen heutzutage nicht mehr übernehmen. Daher sollten hierzu Angebote von verschiedenen Ärzten eingeholt werden. Durchschnittlich belaufen sich die Kosten auf ca. 800 Euro (Eingriff per Bauchspiegelung inkl. Narkose). Viele Frauen versuchen, sich im Rahmen eines nicht medizinisch notwendigen Kaiserschnitts sterilisieren zu lassen, da dann die Kassen die Kosten übernehmen. Die Belastung für Mutter und Kind rechtfertigt die Kostenersparnis jedoch nicht. Auch aus juristischen Gründen sollte die Ausnahmesituation Geburt bzw. Kaiserschnitt von dem Entschluss zur Sterilisation zeitlich deutlich getrennt sein.
Vorteile
Die Vorteile der Sterilisation liegen darin, dass durch die Durchtrennung der Eileiter das hormonelle Gleichgewicht nicht gestört wird und weiterhin Eier in den Eierstöcken heranreifen können. Diese werden dann vom Gewebe aufgenommen. Auch die Regelblutung erfolgt nach wie vor. Hormonproduktion und Sexualtrieb verändern sich nicht.
Nachteile
Die Nachteile äußern sich darin, dass der Eingriff schwer rückgängig zu machen und ein operativer Eingriff notwendig ist. Dieser bedingt das übliche Operations- und Narkoserisiko. Auch treten gelegentlich psychische Probleme nach einer Sterilisation auf.
Sterilisation des Mannes
Die Sterilisation des Mannes (Pearl Index. 0,1) wird auch Vasektomie genannt und erfolgt durch Abbindung bzw. Durchtrennung der beiden Samenleiter. Sie erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung vom Urologen und dauert ca. 30-60 Minuten. Grundsätzlich ist die Sterilisation des Mannes als risikoärmer anzusehen als die der Frau. Die Sterilisation des Mannes stellt eine Verhütungsmethode mit sehr hoher Sicherheit dar. In Deutschland sind derzeit 1,45 Millionen Frauen (8 % aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter) und 0,45 Millionen Männer (ca. 2 % aller Männer) sterilisiert.
OP Mann
Die Durchführung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung (gegebenenfalls aber auch unter Vollnarkose) durchgeführt. Die Schmerzen während und nach der Operation sind erträglich, wobei der entstehende Zug auf die Samenleiter und Blutgefäße unangenehm ist. Während der Vasektomie wird die Haut an der Stelle geöffnet, wo die beiden Samenleiter vom Hoden in den Penis übergehen. Aus den Samenleitern wird ein kleines Stück herausgetrennt, dann werden die Enden vernäht und/oder verschweißt und der winzige Schnitt in der Haut geschlossen. Ein Mann ist nach der Vasektomie nicht sofort zeugungsunfähig, da sich hinter der Schnittstelle noch befruchtungsfähige Samenfäden aufhalten. Diese müssen erst ausgestoßen werden. Bis zu dieser Zeit muss man weiterhin verhüten. Nach der Sterilisation muss das Ejakulat dann noch auf Spermien untersucht werden, um den Erfolg des Eingriffs letztendlich zu bestätigen. Diese Untersuchungen erfolgen in Abständen von mehreren Monaten. Komplikationen treten selten auf. Es kann jedoch zu Hodenentzündungen kommen, welche mittels Antibiotika wiederum behandelt werden müssen.
Kosten Mann
Die Kosten der Sterilisation werden seit dem 1. Januar 2004 nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie belaufen sich auf ca. 400 Euro bei ambulanter Behandlung zuzüglich ca. 15 Euro für die pathologische Untersuchung des entnommenen Gewebes sowie ca. 10 Euro für Nachuntersuchungen.
Vorteile
Die Vorteile der Sterilisation des Mannes äußern sich darin, dass die Sterilisation keinen körperlichen Einfluss auf die Libido oder Potenz des Mannes hat. Aussehen und Menge des Ejakulats ändern sich zudem in ihrem Aussehen nicht. D. h. die beim Orgasmus ausgestoßene Flüssigkeitsmenge ist nach einer Vasektomie genau so groß wie vorher, sie enthält nur keine Samenzellen mehr. Somit gibt es keinen Grund, Angst vor Potenzproblemen zu haben. Die Hormonproduktion, der Sexualtrieb und die Erektion verändern sich nicht.
Nachteile
Nachteilig ist, dass die Krankenkasse den Eingriff nur in Einzelfällen zahlt und die Vasektomie nur schwer rückgängig zu machen ist. Daher sollte man sich vor dem Eingriff wirklich genau überlegen, ob man diesen Eingriff wirklich vornehmen lassen will.